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Title: Calculation of the Gross Domestic Product of the former German Democratic Republic (GDR)
Description: Das mit dem René Kuczynski-Preis ausgezeichnete Buch “Planning Ahead and Falling Behind. The East Germany Economy in Comparison with West Germany 1936 – 2002“ ist aus einer Dissertation an der Universität Groningen hervorgegangen und erhielt seine endgültige Gestalt am Zentrum für Deutschlandstudien der Universität Nijmegen und am Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Ziel der Untersuchung ist der Vergleich der wirtschaftlichen Entwicklung in Westdeutschland und Ostdeutschland (bzw. zwischen 1949 und 1991 der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik). Der Vergleich beruht vor allem auf makroökonomischen Daten, wobei das Bruttoinlandsprodukt und die Arbeitsproduktivität im Vordergrund stehen. Jaap Sleifer untersucht die Arbeitsproduktivität und Wachstum in Ostdeutschland in dem Bereich von Industrie, Landwirtschaft, öffentliche Versorgungsbetriebe, Bauwirtschaft sowie Transport- und Kommunikationswesen. Der Autor vergleicht die Entwicklung im mittleren Teil des Deutschen Reiches, in der DDR und den neuen Bundesländern mit den Fortschritten, die in den gleichen Bereichen in der BRD erzielt wurden. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, warum die Wirtschaft der DDR immer weiter hinter der westdeutschen Wirtschaft zurückblieb. Die Untersuchung enthält eine materialreiche und differenzierte empirische Analyse. Für die DDR werden lange Reihen der „Industrial Production from 1950 to 1992“und des „East Gross Domestic Product (East GDP)“ von 1950 bis 1991 dargestellt. Die dazu beschriebene Methodik zur Berechnung dieser Reihen lässt erkennen, dass diese Reihen zu wesentlichen Teilen auf der sog. „Erzeugnisreihen - Methode“ beruhen (für den Bereich des Produzierenden Gewerbes). Diese Methode wird seit langem für die Messung des Produktionswachstums in Form von Produktionsindizes in der amtlichen Industriestatistik vieler Staaten eingesetzt. So berechnet z.B. das Statistische Bundesamt periodisch den Index der Produktion für das Produzierende Gewerbe nach dieser Methode. Der entscheidende Unterschied zwischen den Berechnungen des Produktionsindex vom Statistischen Bundesamt und der von Jaap Sleifer angewendeten Methoden besteht darin, dass die verwendeten langfristigen Reihen für ausgewählte Erzeugnispositionen nur deren Produktionsentwicklung im Naturalausdruck widerspiegeln (z.B. in Tonnen, in Stück, in Quadratmeter). Die Nutzung von Erzeugnisreihen für die Berechnung des BIP der DDR soll die Probleme beseitigen, die mit einer preislichen Bewertung zusammenhängen. Die Sicherung der Vergleichbarkeit des Inhalts der Erzeugnisabgrenzungen für längere Zeitperioden wird durch die Verkettung von Unterperioden mit einer wechselnden Erzeugnisauswahl begegnet. Zur Aggregation der Einzelreihen zum BIP muss auf eine wertmäßige Struktur zurückgegriffen werden. In dieser Untersuchung wurde zur Zusammenfassung für die Industrie insgesamt der wertmäßige Brutto-Output der westdeutschen Industrie des Jahres 1991 verwendet. Der Autor diskutiert die Probleme und Einschränkungen einer Berechnung der Produktionsentwicklung, die ausschließlich auf der Grundlage von Erzeugnissen im Naturalausdruck und den Problemen einer volkswirtschaftlichen Hochrechnung dieser Daten. Die Gliederung der Untersuchung erfolgt nach vier Perioden; 1935-1950; 1950-1989; 1989-1991; 1991-2003. Der Autor zeigt, dass der entscheidende Rückfall der ostdeutschen Wirtschaft gegenüber der westdeutschen in der Periode 1936 bis 1950 erfolgte, vor allem in den Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegsjahren sowie am Beginn des „Kalten Krieges“. In der Periode der beiden deutschen Staaten konnte die Volkswirtschaft der DDR den Absturz in der ersten Periode nicht mehr aufholen. Der Abstand zur westdeutschen Wirtschaft vergrößerte sich in der zweite Periode hinsichtlich des Bruttoinlandprodukts und der Arbeitsproduktivität. Diese Entwicklung beschleunigte sich noch einmal in der Übergangsperiode 1989 bis 1991. Die vierte Periode nach der Wiedervereinigung 1991 bis 2003 wird in der Arbeit nur kurz behandelt. Dabei erweisen sich nur die Jahre 1991 bis 1995 als Phase des Aufholens der ostdeutschen Wirtschaft. Das Ergebnis der Analyse von Jaap Sleifer steht ganz im Gegensatz zur Mainstream-Auffassung, wonach das Zurückbleiben Ostdeutschlands vor allem „systembedingt“, d.h. auf die „falsche“ Wirtschaftsordnung zurückzuführen war. Denn das entscheidende Zurückfallen der scheint weitgehend auch vor Einführung des planwirtschaftlichen Systems erfolgt zu sein und in einer zweiten Phase kurz vor dessen Zusammenbruch. Datentabellen in HISTAT: Anhang A.: Zeitreihen für den industriellen Sektor A.01 Industrieproduktion ins West- und Ostdeutschland (1936-1954) A.02 Beschäftigung in der Industrie und Kapitalstock (1936-1954) A.03 Industrielle Produktion in der DDR und in Deutschland, Index 1950 = 100 (1936 – 1992) A.04 Beschäftigung in der Industrie der DDR, in Tausend (1950- 1989) A.05 Durchschnittliche jährliche Arbeitsstunden pro Beschäftigten, DDR und Bundesrepublik Deutschland (1950-1989) Anhang B.: Zeitreihen für die gesamte Volkswirtschaft B.01 Bruttoinlandsprodukt der DDR nach Wirtschaftszweigen, Index 1950 = 100 (1950-1991) B.02 Beschäftigte in der DDR nach Wirtschaftszweigen, in Tausend (1950-1992)
URI: https://t2-4.bsc.es/jspui/handle/123456789/68664
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Other Identifiers: ZA8466, Version 1.0.0
10.4232/1.10420
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